Während der Sung-Zeit (906-1279) entwickelte sich das Kōan-System.
Am Ende dieser Epoche lebte Hui-k’ai (1184-1260), Verfasser der vorliegenden Kōan-Sammlung Wu-men-kuan.
Nach dem Titel des von ihm niedergeschriebenen Wu-men-kuan wurde er später von seinen Schülern Wu-men Hui-k’ai genannt.
Als sein Geburtsort wird in der Zen-Chronik Liang-chu im Bezirk Hang-chou genannt.
Seine Vaterlinie stammt aus dem Geschlecht Liang, die Mutterlinie aus der Familie Sung.
Schon in der Kindheit kam Wu-men Hui-k’ai mit dem Ch’an-Buddhismus in Berührung.
Wann Wu-men Hui-kai Zen-Mönch wurde, ist unbekannt.
Wie seine Zen-Schulung anfangs verlief, wissen wir auch nicht.
Fest steht, dass sein erster Zen-Meister T’ien-lung Kung (um 1100) war. Später wurde er Schüler des berühmten Meisters Yüeh-lin Shih-kuan (1143-1217), dessen Zen-Schule
eine der strengsten im Lin-chi-Ch’an, im Rinzai-Zen, war.
Hui-k’ai übte unter der strengen Führung von Meister Yüeh-lin sechs Jahre ununterbrochen mit dem 1. Kōan aus dem Wu-men-kuan: Jōshū und ein Hund.
Nach härtester Übung bei Tag und bei Nacht erfuhr er schließlich die große Erleuchtung).
Wenngleich Hui-k’ai tiefe Erkenntnis erlangte und von allen Mönchen in seinem Kloster hoch geehrt wurde, so blieb er stets ein schlichter und hilfsbereiter
Mann.
Später übertrug Meister Yüeh-lin seinem erleuchteten Schüler Hui-k’ai die Leitung des Zen-Klosters Pao-yin Yu-tz’u.
Auch in der Funktion eines Abtes trug Hui-k’ai einfache Mönchskleidung und half bei allen Handarbeiten im Kloster wie jeder andere Mönch auch.
Im Jahre 1218 übersiedelte er in das Zen-Kloster Pao-kuo-yüan (...)
Auszug aus dem Buch Tritt durch die Wand (im Sortiment)
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Klarer Himmel, heller Sonnenschein - irgendwo vergrollt Donner.
Alle Lebewesen auf der Erde öffnen weit ihre Augen.
Im ganzen Kosmos verbeugt sich alles.
Der Berg Sumeru hüpft und tanzt vor Freude.
© Mumon-Kai Verlag 2015