MUMON-KAI VERLAG
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Zen-Meister Chung-feng Ming-pen / Chūhō Myōhōn (1263 - 1323):

In einer kinderreichen Familie, die den Namen Sun trug, wurde Chung-feng Ming-pen als siebentes, jüngstes Kind geboren. Ansässig war seine Familie in Qiantang, der heutigen Provinz Zhejiang (geographische Lage).

Es wird berichtet, dass er als kleiner Junge ruhig, ernsthaft und wissbegierig war. Im Gegensatz zu seinen altersgleichen Artgenossen fand er nicht so viel Spaß an Kinderspielen, sondern soll in vollem Lotossitz zurückgezogen in einem leeren Raum buddhistische Texte gesprochen und Sūtren rezitiert haben.

Bei Schuleintritt fiel er durch hohe Begabung auf und brachte seine Lehrer mit tiefgründigen Fragen zum Staunen wie zugleich in Bedrängnis. Im Alter von 9 Jahren verstarb seine Mutter. Um ganztägig im Hause mitarbeiten zu können, musste er die Schule verlassen. Er konnte sich nur schwer in das oberflächliche Alltagsleben einordnen und führte das Leben eines kleinen Sonderlings. Jenseits des 12. Lebensjahres begann er als buddhistischer Laienanhänger tägliche Rituale auszuführen, die darin bestanden, dass er freiwillig sehr frühzeitig am Tag aufstand, Texte rezitierte, spirituelle Übungen, die er sich selbst beigebracht hatte, vollzog und mehrere Stunden Zazen übte.

In seiner Freizeit, wenn er nicht mit alltäglichen Verrichtungen beauftragt war, bestieg er den in der Nähe gelegenen Berg Lingdong, streifte durch Täler und Höhen und setzte sich auf flache Steine oder Felsvorsprünge, um Zazen, das stille, wort- und gegenstandslose, von jeglicher Absicht befreite Sitzen, zu praktizieren. (...)

Auszug aus dem Buch

Bodai-ju-an

 

 

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